4 SCHRITTE
Der bekannte Neurobiologe Gerhard Roth hat bereits 2015 in einem Aufsatz gezeigt, dass das Unbewusste sehr oft die Entscheidung getroffen hat, bevor dem Bewussten klar wird, dass hier etwas entschieden werden soll. Beim Entscheiden geht das Gehirn oftmals vier Schritte:
Schritt eins: Im Unbewussten entsteht ein Bereitschafts-Potential. Schritt zwei: Das Unbewusste entscheidet (zu kaufen). Schritt drei: Das Unbewusste teilt dem Bewussten die Entscheidung mit. Schritt vier: Das Bewusstsein glaubt, die Entscheidung getroffen zu haben.
Das Bewusste weiß nicht, dass das Unbewusste oftmals die Entscheidung (zum Kaufen) bereits getroffen hat. Darum ist der Kunde auch der Meinung, dass er sich aus rein rationalen Erwägungen entschlossen hat, etwas zu kaufen. Gerhard Roth schreibt dazu:
„Nichtsdestotrotz fühlen wir uns frei in unseren Entscheidungen. Dieses Gefühl ist eine Illusion, die zum Beispiel darauf beruht, dass uns zum einen die sehr komplizierten neuronalen Prozesse nicht bewusst sind, die zwischen unseren Handlungsintentionen und deren motorischer Realisierung stattfinden, und dass zum anderen der Verlauf der Zukunft offen erscheint und diese somit unendlich viele Wahlmöglichkeiten verspricht.“
Alternativistische Willensfreiheit ist empirisch widerlegbar: Argumente aus Sicht der Hirnforschung. In: Freiheit ist zwecklos. München, 2015: 41-67)